Form und Ursachen der Entlehnungen

Автор работы: Пользователь скрыл имя, 24 Марта 2011 в 00:11, контрольная работа

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Formale Entlehnung – die Fremdwortübernahme. Bei der Fremdwortübernahme werden fremde Wörter in solcher Form entlehnt, wie sie in der Sprache, aus der entlehnt wird, lauten, das heißt der fremde Lautkörper bleibt unverändert: Chauffeuer, Chaussee, Restaurant, Portemonnaie, Hotline, Voicemail. Zu den formalen Entlehnungen gehören auch sogenannte Bezeichnungsexotismen.

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      In dieser Arbeit handelt es sich um die Ursachen und Formen der Entlehnungen in der heutigen deutschen Sprachen. Das Terminus Entlehnung bedeutet die Übernahme fremden Sprachgutes, als auch das Resultat des Prozesses – das entlehnte Sprachgut  selbst. Fremdes Wortgut wurde in seinen phonematischen, orthographischen und morphematischen Merkmalen übernommen. Diese können nach bestimmten „Zeichnen“, durch Suffixe erkannt werdern, z. B.: lat: -ia – dt. -ie; franz. -ier – dt. -ieren usw.

      Die Form der Entlehnungen. Russische Sprachwissenschaftler, wie z.B. Stepanowa und Tschernyschowa, Chantimirow unterscheiden zwei Formen der Entlehnungen:

      1. Formale Entlehnung – die Fremdwortübernahme. Bei der Fremdwortübernahme werden fremde Wörter in solcher Form entlehnt, wie sie in der Sprache, aus der entlehnt wird, lauten, das heißt der fremde Lautkörper bleibt unverändert: Chauffeuer, Chaussee, Restaurant, Portemonnaie, Hotline, Voicemail. Zu den formalen Entlehnungen gehören auch sogenannte Bezeichnungsexotismen. Unter den Bezeichnungsexotismen werden fremde Wörter verstanden, die als Realienbezeichnungen fremder Denotate aus einem anderen Land auftreten: Dollar, Euro, Eurocent, Berlin, Rubel, Kreml, süddeutsche Zeitung.

      2. Die Lehnprägung. Sie besteht darin, daß der fremde Inhalt mit Mitteln der eigenen Sprache nachgebildet wird. Die Lehnprägung wird in drei Unterarten eingeteilt: Lehnübersetzung, Lehnübertragung und Lehnbedeutung.

      Unter Lehnübersetzung versteht man die „Glied–für–Glied - Übersetzung“ eines Wortes (nach Morphemen) oder einer Wortgruppe nach einzelnen Lexemen. Solche entlehnten Wörter werden auch Übersetzungslehnwörter genannt: ent–decken – de–couvrir (aus dem Französischen), Fuß–ball – foot–ball, nutz–los – use–less (aus dem Englischen), Wand–zeitung – стенгазета (aus dem Russischen), Mit–laut – con–sonant, Ge–wissen – con–scientia, Ein–druck – im– pressio (aus dem Lateinischen). Die ersten deutschen Übersetzungslehnwörter  wurden von Klostergelehrten geschaffen, die vor die schwierige Aufgabe gestellt waren, lateinische geistliche und wissenschaftliche Begriffe in die deutsche Sprache zu übersetzen, die keine entsprechenden Ausdrücke dafür besaß. Sie halfen sich damit, das sie die fremden Ausdrücke in Präfix, Wurzel und Suffix zerlegten und durch deutsche Präfixe, Wurzeln und Suffixe übersetzten. Die  Übersetzungslehnwörter nennt man auch Kalkierungen.

      Unter Lehnübertragung versent man eine freiere Bildung nach fremdem Vorbild: Vaterland – lat. patria, Halbinsel – lat. paeninsula, Steckenpferd – engl. hobby-horse.

      Unter Lehnbedeutung versteht man die unter dem Einfluß einer fremden Sprache entstandene neue Bedeutung bei vorhandenem Lexem im Deutschen. Lehnbedeutungen werden auch Bedeutungsentlehnungen genannt. Die Bedeutungsentlehnungen sind also keine ganz neuen Wörter, das bereits vorhandene einheimische Wort wird den neuen Anforderungen angepaßt, in dem es in einer neuen, entlehnten Bedeutung gebraucht wird oder eine neue Bedeutung neben der alten erhält: so hat das deutsche Wort Fall unter dem Einfluß des lat. casus die grammatische Bedeutung „Kasus“ angenommen; das deutsche Wort Pionier (сапёр) hat unter dem Einfluß des Rissischen die Bedeutung „Angehöriger einer sozialistischen Kinderorganisation“ angenommen.

      Einige Linguisten (Thea Schippan, Schantimirow) nennen noch eine Entlehnungsform – Internationalismen. Unter Internationalismen werden solche Wörter verstanden, die international gebräuchlich sind, sich in der morphematischen und orthopraphischen Struktur den aufnehmenden Sprachen anpassen und in mehreren Sprachen in gleicher Bedeutung üblich sind: Revolution, Demokratie, Politik, Telefon, Student, Musik, Phonetik, Grammatik, Phonem, Lexem, Morphem.

      Die Entlehnung der Wörter aus verschiedenen Sprachen war im Laufe der langen Sprachentwicklung ein sehr produktives Mittel der Bereicherung des deutschen Wortschatzes und ist es auch heutzutage. Viele Entlehnungen dringen in den deutschen Wortschatz so fest ein, daß sie zu stabilen Elementen seines Wortbestandes werden. Sie sind völlig assimiliert: Mauer (lat. murus), Fenster (fenestra), Keller (cellaruim).

      Die Ursachen der Entlehnung.  Man unterscheidet zwei Arten der Ursachen, die zur Entstehung der Entlehnungen geführt hatten. Die erste ist linguistische Ursachen und die zweite – sozial-historische Urasachen. Zuerst betrachten wir kurz die linguistischen Ursachen.

      Als linguistische Ursachen der Entlehnung kann man folgende nennen:

    1. Das fremde Wortgut schließt „Leerstellen“ im semantischen System der deutschen Sprache: die aus dem Fränzösischen entlehnten Farbbezeichnungen (beige, orange, violett, lila)
    2. Die Auffüllung thematischer Reihen und lexisch-semantischer Gruppen durch Entlehnungen expressiver Synonyme: kapieren (lat.) zu „begreifen“, „verstehen“, krepieren (ital.) zu „sterben“, Visage (franz.) zu „Gesicht“.
    3. Der Bedarf an euphemistischer Lexik: korpulent (lat.) für „dick“, transpirieren (franz.) für „schwitzen“, renomieren (franz.) für „prahlen“.
    4. Entlehnung von Fremdwörtern zur terminologischen Verwendung.
    5. Entlehnungen können  zur Neutralisierung einer übermäßigen Polysemie beitragen oder zum Rückgang entbehrlicher Homonyme.

       Und jetzt was die sozial-historischen Ursachen betrifft.  

      Die Bereicherung des deutschen Wortschatzes durch Entlehnungen ist auch mit historischen Tatsachen und mit der Geschichte des deutschen Volkes verbunden. Der Prozeß des Eindringens der fremden Elemente in den deutschen Wortschatz vollzieht sich auf zweierlei Weise:entweder als Resultat der wechselseitigen Entlehnung der Lexik der Sprache des Siegervolkes und der des besiegten oder als Folge verschiedenartiger Beziehungen der Völker zueinander.

      Die ältesten Entlehnungen im deutschen Wortschatz stammen schon aus jener Zeit, als die Germanen in enge Berührung mit Kelten und Römern kamen. Keltischen Ursprungs sind: Amt, Eid, Geisel (заложник), Glocke, Reich, Zaun.

      Die höhere römische Kultur hat den Germanen viele neue Kenntnisse und Begriffe vermittelt und ihren Wortschatz erweitert: Kopf, Spiegel, Kaiser, Kampf, Markt, Münze, Brief, schreiben, Arzt, Straße, Platz, Mauer, Kerker, Keller, Turm, Ziegel, Wein, Birne, Kirsche, Kohl, Pflanze, Frucht, Kochen, Speise, Butter, Essig, Öl. All diese Wörter sind aus der lateinishen Sprache übernommen worden.

      Groß  war der Einfluß des Lateins des Christentums, das neue Bezeichnungen brachte: Kirche, Schule, Kreuz, Orgel, Abt, Mönch, Nonne, Priester, opfern, Engel.

      Ende des 12. Jahrhunderts beginnt die Zeit der Kreuzzüge (крестовые походы), des höflichen Lebens und der Ritterliteratur. In die deutsche Sprache fließt ein breiter Strom französischer Wörter, die mit der Hauptbeschäftigungen und der Lebensauffassung der Feudallherren, mit der ritterlichen Kultur verbunden waren: Abenteuer, blond, fehlen, fein, Manier, Lanze, Panzer, Reim, Palast, Preis, turnieren. Durch die Vermittlung des Französischen kommen in die deutsche Sprache auch orientalische Wörter: Schach, Papagei, Admiral.

      Während des ganzen Mittelalters wurde lateinische Lexik entlehnt: Majastät, Zepter, Jurist, Poet, Papier, Orden, Aphotheke.

      Bis ins 18. Jahrhundert war in Deutschland die Umgangssprache der ganzen Oberschicht französisch und die Sprache der Wissenschaft lateinisch. Bis Mitte des 19.Jahrhunderts haben die deutschen Gesandten ihre Berichte französisch geschrieben. Im Jahre 1570 waren drei Viertel aller Bücher lateinisch.

      Die französischen Entlehnungen machen sich geltend besonders auf den Gebieten des Kriegswesens (Truppe, Garde, Ingenieur, Degen, Alarm, Offizier, Armee, Bombe), des Hoflebens und der Etikette (Audienz, Appetit, Konversation, Kavalier, Dame, Plaisier, galant, charmant), der Mode (Korsett, Manchette, brünett, frisieren, sich amüsieren, Pomade, Mode, Perücke), der Baukunst (Etage, Partere, Allee, Fontäne, Pavillon). Besonders zahlreich war die Entlehnung aus dem Französischen des 16.und im 17. Jarhundert. Diese Periode der beispiellosen Nachäffung von französischen Modetorheiten ist in die Geschichte als „Alamodezeit“ eingegangen. Außer der eben erwähnten Wörter können hier auch folgende Beispiele genannt werden: Galerie, Loge, Fassade, Balkon, Terrasse, Garderobe, Kabinett, Salon, Möbel, Sofa, Büffet, Kostüm, Puder, Frisur, Parfüm, Serviette, servieren, Ragout, Omlette, Sauce, marinieren, Kompott, Konfitüre, Marmelade, Torte, Biskuit, Limonade, Ballett, Ball, Maskerade, Promenade, Dame, Billard.

      Ziemlich große Enlehnungsschicht aus dem Französischen war eine Folge der bürgerlichen Revolution: Revolution, Revolutionär, Bürokratie, Komitee, Demokrat, Emigrant, Fraktion, Organisation, Fortschritt.

      Da Latein in ertser Linie die Sprache der katholischen Kirche war, so ist es selbstverständlich, daß die Zahl lateinischer und griechischer Wörter besonders hoch in der Sprache der Kirche war: Reliquie, Prozession, Requiem und so weiter.

      Im Bereich der Wissenschaften wurden aus dem Lateinischen solche Wörter übernommen, wie Text, Traktat, Philisophie, Logik, Materie, addieren, substrahieren, dividieren, Komet, Orient, Medikament, Medizin, Podagra. Im Bereich Jurisprudenz wurden aus dem Latein folgende Wörter entlehnt: protestieren, appelieren, Advokat, Amnestie, Prozeß, konfiszieren.

      Das Latein war gleichsam die Sprache der Schule und der Universität: Akademie, Auditorium, Aula, Examen, Fakultät, Gymnasium, Doktor, interpretieren, Rektor, Professor, Student.

      Der Handel mit benachbarten und entfernten Ländern trug dazu bei, daß  sich die deutsche Sprache durch viele neue Wörter bereicherte, darunter durch: niderländische: Süden, Düne, Stoff, Börse, Unkosten, Gilde, Stockfisch;

italienische: Netto, Konto, Brutto, Kasse, Kredit, Bankerott, Muster, Golf, Kompaß, Fregatte, Galeere, Kapitän;

slawische: Peitsche, Petschaft, Haubitze, Pistole, Säbel, Knute, Gurke;

arabische: Alchimie, Algebra, Alkohol, Arsenal, Atlas, Azimut, Balsam, Beduine, Elexier, Emir, Fakir, Gamasche, Gaselle, Giraffe, Harem, Islam, Kaffee, Kamel, Maske, Matratze, Moschee, Rasse, Sirup, Sultan, Watte, Ziffer;

persische: Basar, Benzin, Diwan, Jasmin, Karawane, Paradies, Schach, Schal, Spinat, Teppich, Tiger, Tulpe, Turban;

indische: Aloe, Dschungel, Korral, Nirwana, Panther, Pfau, Pfeffer, Reis, Pyjama, Saphir, Schakal, Smaragd;

malaysche: Atoll, Bambus, Kakadu, Orang-Utan, tabu, tätowieren;

chinesische: Taifun, Tamtam, Tee;

afrikanische: Banane, Baobab, Basalt, Gnu, Gorilla, Schimpanse, Tsetse (Fliege);

amerikanische: Cojote, Jaguar, Kakao, Kannibale, Kautschuk, Kolibri, Savannen, Schokolade, Tabak, Ananas, Orkan, Totem;

australische: Bumerang, Känguruh.

      Der italienische Einfluß machte sich in der deutschen Sprache nicht nur auf dem Gebiet des Handels geltend, sondern auch im Kriegswesen (Kanone, Granate, Grenadier, Soldat, Kavallerie, Infanterie, Artillerie, Kommando). Auch Gebiete Kunst und Musik haben viele Entlehnungen aus dem Italienischen geliefert: Addagio, Allegro, Andante, Fortissimo, Solo, Arie, Violoncell, Oper, Konzert, Mandoline, Bariton, Operette, Sopran.

      Bis zum 18. Jahrhundert war der Einfluß des Englischen nur gering. Später wurden aus dem Englischen ziemlich viele Wörter entlehnt:

    1. Bereich Literatur und Kunst: Ballade, sentimental, Elfe, Humor;
    2. Bereich Staats- und Rechtswesen: Parlament, Adresse, Debatte, Thronrede, zur Ordnung rufen;
    3. Bereich öffentliches Leben: Klub, Streik, Boykott, Leitartikel, Heilsarmee;
    4. Bereich Sport: boxen, Sport, paddeln, Trainer, Start, Outsider, Tennis, Matsch, Champion, Hockey, Bobsleigh, Fußball;
    5. Bereich Mode: Frack, Raglan, Care, Pullover, Sweater;
    6. Bereich Essen: Pudding, Keks, Punsch, Portwein, Roastbeet, Rumsteack;
    7. Bereich Technik: Tunnel, Lokomotive, Lift, Koks, Dampfer, Expreßzug.

      Im 20. Jahrhundert wird besonders stark der Strom englischer Entlehnungen in Westdeutschland nach dem 2. Weltkrieg: Killer, Superman, clever (schlau), drink (Schluck), Party, Sex, Thriller, blue jeans, good-looking, Cinema (Film), Producer, Happy-End, Band, Fan, Cup, Team, swimming-pool. Besonders stark war die Entlehnung aus dem Englischen in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts : Internet, chatten, Handy, Hotline, Homestory, Trendscout, Callcenter, browsen, Callingcard, Electronic Commerce, E-mail, mailen, Newsgroup, Pager, Website, Boygroup, Blockbuster, Mystery, Trash, Bodydrill, cruisen, babysitten.

      Aus der russischen Sprache sind früher „exotische Wörter“ wie Samowar, Wodka, Balalaika, Trojka und so weiter übernommen worden. Nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution wurden aus dem Russischen solche Wörter übernommen, wie Sowjet, Bolschewik, Kulak, Arbeiter- und Soldatenrat, Räterrepublik. In der DDR-Zeit wurden viele Lehnübersetzungen und Lehnübertragungen geschaffen, die den neuen sozialen Verhältnissen entsprachen: Fünfjahrplan, Planerfüllung, Wanderfahne, Prinzip der Kollektivität, Brigade der sozialistischen Arbeit, Held der Arbeit, Verdienter Lehrer, Wandzeitung, Bestarbeiter.

      Also kann man zusammenfassen, dass die Entlehnungen heute eine sehr große Rolle in der deutschen Sprache spielen. Heuzutage geht die Tendenz der Entlehnungen nach oben. Immer mehr fremde Wörter drängen sich in die deutsche Sprache. Meiner Meinung nach ist dieses Problem noch nicht ganz ausführlich erlernt und seine Forschung und Vertiefung sind eine gute Aufgabe für Sprachwissenschaftler und Linguisten.    

      Literaturverzeichnis:

1. Schippan, Thea (2002): Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Thübingen: Max Niemeyer Verlag 

2. Stepanova, M. D., Černyševa, I. I. (1986): Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Moskau: Vysšaya škola 

3. Хантимиров, С. М. (2002): Lexikologie der deutschen Sprache. Лексикология немецкого языка. Уфа: Изд-во БГПУ, URL: forlang.ucoz.ru/Deutsch/LEXIKOLOGIE.doc

(Stand: 18.03.11) 
 

       

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